Projektbeschreibung

 

 

  1. ) Hintergrund

Die Landesarbeitsgemeinschaft Medien M-V hat von 2008 bis 2014 zwei Schulversuche durchgeführt. Aus diesen zwei Projekten wurden folgende Erkenntnisse für die außerschulische Medienbildung in M-V gewonnen:

  • Es stehen der außerschulischen Medienbildung in M-V nur begrenzte Ressourcen und wenig bis keine Qualitätssicherungsinstrumente zur Verfügung.
  • Die medienpädagogischen Facharbeitsstellen sind nur als Flickenteppich vorhanden und stehen für eine gewünschte Abdeckung der medienpädagogischen Arbeit nur unzureichend zur Verfügung.

Diese Erkenntnisse konterkarieren Forderung des Deutschen Bundestags nach einer „Errichtung von Gremien zur Koordinierung der schulischen und außerschulischen Medienbildung, die alle Akteure einbinden, ganzheitliche Medienbildungskonzepte erarbeiten und deren konsequente Umsetzung begleiten“ (Deutscher Bundestag, Drucksache 18/4422 Punkt IV. 5.).

  1. ) Ziel des Projektes:

Netzwerkarbeit

Es werden bereits bestehende Bildungspartnerschaften ausgebaut und verstetigt. Unsere Zielgruppe ist vorrangig  hauptberuflich medienpädagogisch tätig oder Multiplikator medienpädagogischer Arbeit bzw. Akteure die sich durch medienpädagogische Zusatzqualifikation in diesem Bereich weiterentwickeln. Immer sind alle Interessierten vor allem aus anderen Einrichtungen mit Positionen die medienpädagogische Schnittstellen aufweisen herzlich eingeladen sich am Diskurs zu beteiligen. Im Projekt verwenden wir den Begriff der medienpädagogischen Facharbeitsstellen, um Bildungspartner, die kreativ mit Medien arbeiten – vom Schulsozialarbeiter bis zum Medienpädagogen, egal welche Zielgruppe bedient wird – vom Kindergartenkind bis zum Senior – egal welches Medium benutzt wird – von der Schülerzeitung bis zum Schnittkurs mit Smartphones, zusammenzufassen.

Zielgruppendefinierung

Es wird ein Netzwerk für außerschulische Medienbildung in M-V geschaffen in dem bundeslandumfassend Kommunikation zwischen medienpädagogischen Facharbeitsstellen und anderen Institutionen (Bildungspartnerschaften) zu ermöglichen.

In diesem Fachnetzwerk werden Qualitätsstandards für die außerschulische Medienbildung erstellt, validiert und gemeinsam weiter entwickelt. Diese bringen eine Stärkung der Selbstkompetenz der Facharbeitsstellen mit sich.

 

3.) Arbeitsstrukturen im Projekt

Das Netzwerk wird unterstützt durch vier Regionalkoordinatoren für die Regionen Westmecklenburg, mittleres Mecklenburg, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern.

Die Arbeit im Modellprojekt stellt sich somit als landesweite Tätigkeit dar. Eine Vielzahl von Institutionen und Einrichtungen sind in die Arbeit und in die Durchführung des Projekts einbezogen und deren Aufgaben zu koordinieren.

Arbeitsstruktur1_LAG_QuiM

 

4. Ansprechpartner

Region Mecklenburgische Seenplatte
Anja Schmidt
Mail: anja.schmidt@raa-mv.de
Telefon: 0160/7474043

Region Westmecklenburg
Andros Schakau
Mail: andros.schakau@filmbuero-mv.de

Region Mittleres Mecklenburg
Robert Behrens
behrens@hanep.de

Region Vorpommern mit Rügen
Stefan Koeck
Mail: info@identityfilms.de
Telefon: 03831-4825667

Projektleitung
Julia Laß
Mail: julia.lass@lagmedien-mv.de
Telefon: 0381-2035413

 

5. Qualitätsstandards

Der Stand (Abschluss Projektjahr 2016) der Qualitätsstandards lautet:

  • Finanzierung: Es gilt Fördermöglichkeiten für außerschulische Medienbildung sichtbar zu machen und aufzuzeigen. Augenmerk dabei liegt auf der Frage: Welchen finanziellen Rahmen benötigt ein/e MedienpädagogIn in MV um zu (über)leben und wie viel verdient er/sie mit seiner/ihrer Arbeit in der Realität. Bedeutend ist dieser Standard für die Arbeit der MFA besonders in dem Punkt, dass eine Person, die von ihrer Arbeit nicht überleben kann, eher auf Quantität als auf Qualität achten wird.
  • Ressourcen: Für die außerschulische Medienbildung ist ebenso wichtig, dass die MFA sich auf Planungssicherheit, geeignete Räumlichkeiten, Bereitstellung und Instandhaltung von Arbeitsmitteln, geeignete Gruppengröße, etc. verlassen können.
  • Qualifikation bzw. Aus- und Fortbildung: In der Medienpädagogik sind häufig auch QuereinsteigerInnen aus anderen artverwandten Berufen vertreten. Allein durch diesen Fakt, aber auch weil die digitalen Medien ein sich stetig weiterentwickelnder Fachgebiet sind, ist die Qualifikation der MFA ein wichtiger Qualitätsstandard. Denn damit Medienbildung möglich ist, müssen auch MedienpädagogInnen sich stetig weiterbilden.
  • Transparenz: Bei diesem Standard sollen Konzepte, Prozesse, Finanzierungen (Antragstellung und Verteilung von Geldern), Technikressourcen, Netzwerke, Angebote und Ergebnisse offen gelegt werden und damit Partizipation ermöglichen. Durch Transparenz wird die Nachnutzbarkeit von Konzepten und Ergebnissen ermöglicht. Zudem sichert sie Fachlichkeit. Transparenz kann für unterschiedliche Teilöffentlichkeiten geschaffen werden.
  • Steuerung und Organisation/Kooperation: Ebenso bedeutend für die Qualität von Medienbildungsangeboten ist es, dass alle an der Steuerung und Organisation Beteiligten stets alle Aspekte der Medienbildung fördern und ihr Netzwerk in diesem Sinne systematisch, nachhaltig und transparent entwickeln. Dies bedeutet ebenso, dass es Aufgabe eines jeden ist anderen eine Teilhabe und Teilnahme an eigenen Netzwerken zu ermöglichen.

 Zu diesem Netzwerk gehört auch die Kooperation mit allen Beteiligten. In dem Fall des QuiM-Projekts bedeutet dies, dass Schulen, Medienpädagogische BeraterInnen des Medienpädagogischen Zentrum am IQMV, MFA und RegionalkoordinatorInnen aufeinander zu gehen, vorhandene Kompetenzen berücksichtigen und Aufgabenbereiche gut abstimmen.

  • Evaluation: Qualität muss über einen längeren Zeitraum und regelmäßig überprüft und evaluiert werden. Dazu dienen verschiedene Methoden, welche qualitativ und/oder quantitativ sein können,bspw. der Demingkreis oder Audits. Die Auswahl der Methode ist bedingt durch verschiedene Aspekte: Wer hat den Auftrag zur Evaluation gegeben? Wen evaluiere ich? Welche Informationen möchte icherhalten? Für jeden Evaluationsprozess werden personelle, finanzielle und fachliche Ressourcen benötigt.
  • Lebensweltorientierung: Damit die Zielgruppe erreicht und adäquat aus- und weitergebildet werden kann, muss diese auch in ihrer sozialen und medialen Lebenswelt erreicht und angesprochen werden. Es müssen zielgruppenadäquate Themen, Medien und Formate gefunden und genutzt werden. Um dies zu ermöglichen muss mit und an den Themen der Teilnehmenden gearbeitet werden. Ebenso muss mit und in der Technik gearbeitet werden, welche die Teilnehmenden interessiert.
  • Partizipation: Um allen Beteiligten eine Teilhabe an Medienbildung zu ermöglichen, die ihnen auch Freude bereitet und nicht aufgezwungen ist, sollte Partizipation ein wichtiger Bestandteil der Arbeit sein. Können und dürfen die Teilnehmenden die Themen und das Vorgehen in Projekten mitbestimmen oder wird dies vom Medienpädagogen/Medienbildner vorgeschrieben? Partizipation sollte in allen Projektphasen ermöglicht werden, denn sie sorgt für Mit- und Selbstbestimmung sowie für Selbstverwaltung.

 

Förderer:

  • Medienanstalt Mecklenburg – Vorpommern
  • Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, speziell das Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg – Vorpommern
  • Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales