Das Private drängt in nie da gewesener Form in die Öffentlichkeit. Ob in Reality-Shows im Fernsehen oder in den Print- und elektronischen Medien: Menschen stellen sich zur Schau, geben Intimes preis. Was aber dermaßen im Licht der Öffentlichkeit steht, ist auch dem Zugriff der Anderen ausgeliefert. Die Kontrolle über die Selbstdarstellung und damit die Selbstbestimmtheit des Einzelnen geraten ins Wanken.

Im weltweiten Netz entstehen neue Formen sozialer Öffentlichkeit. Auf Plattformen und in Foren begegnen sich Menschen ohne Schranken von Herkunft, Vermögen oder sozialem Status. Neue Formen und Orte des öffentlichen Diskurses etablieren sich.

Zugleich bewahrt das weltweite Netz eine eigene Art von ambivalenter Anonymität. Hinter Pseudonymen und Masken können sich die User verstecken. Dennoch bleiben Ängste vor einem Verlust des Schutzes der Privatsphäre im Netz.

Die Klage über einen Verfall des öffentlichen sozialen Raumes scheint dabei allgegenwärtig. Bei aller Unterschiedlichkeit dieser Beobachtungen gilt: Gegenwärtig erleben wir eine starke Veränderung in der Grenzziehung zwischen öffentlich und privat. Die neuen Medien wirken dabei verstärkend – eine Herausforderung, diese Prozesse genauer zu reflektieren und zu erkunden, was sich dadurch im Leben der einzelnen Person und in der Gesellschaft wandelt.

Die Tagung “wenn nichts mehr privat ist …” vom 11.-13.03. in Güstrow geht mit den Gesprächspartnerinnen und –partnern Dr. Klaus Blaudzun (Literaturwissenschaftler und Geschäftsführer des Instituts für neue Medien Rostock), Reinhard Dankert (Landesbeauftragter für den Datenschutz in Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin), Renate Heusch-Lahl (freie Journalistin und PR-Beraterin, Rostock), Christian Kohlhof (Blogger, Journalist, Rostock), Julia Kühn (Digital Native, Warnemünde) und Ute Pannen (Kunst- und Medienwissenschaftlerin, Fellow bei der stiftung neue verantwortung, Berlin) diesen Themen nach.

Weitere Informationen und Anmeldung:

  • www.ev-akademie-mv.de

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