„Musik und Hörgeschichten lauschen, digitale und analoge Bilderbücher und Fotos auf elterlichen Smartphones anschauen, gemeinschaftliches Mitsehen von Fernsehsendungen oder Videotelefonate mit Verwandten, all das gehört zum Alltag vieler Kleinkinder. Im Kitaalter kommen digitale Spiele und Kinderfernsehen dazu.“ (GMK-Fachgruppe Kita 2017, S.1)
Es ist daher wichtig, dass schon in vielen Bundesländern Medienbildung einen Platz in der frühkindlichen Bildungskonzeption findet.
„Kinder haben ein Recht auf Medienbildung. Wir haben die gesellschaftliche Verpflichtung, Kindern die Auseinandersetzung und den Umgang mit Medien (-inhalten) zu ermöglichen: altersgerecht, geschützt, kompetent begleitet, selbstbestimmt, kritisch, kreativ und aktiv“ (GMK- Fachgruppe Kita 2017, S.4)
Kindern müssen Räume zur Verfügung stehen in denen sie über ihre Medienerfahrungen sprechen und reflektieren können. Kinder sind aktive Mediennutzer*innen, was auch u.a die DIVSI U9- Studie und die miniKIM 2014 belegen. Sie bringen ihre Erlebnisse mit Medien aus ihrer familiären Umgebung in die Kita aktiv ein. Damit dies kompetent begleitet und unterstützt werden kann, braucht es kompetente pädagogische Fachkräfte und entsprechende didaktische Konzepte, die auch umgesetzt werden können.
Seniorinnen und Senioren können meiner Ansicht als begleitende und reflektierende Personen der Mediennutzung junger Menschen fungieren. Erfahrungsaustausch, intergenerationales Lernen, das Lernen von und miteinander in Bezug auf Medien sollte unterstützt und ausgebaut werden.
3. Welche Voraussetzungen sind notwendig, um eine angemessene Medienbildung durchzuführen?
Es braucht ausgebildete medienpädagogische Fachkräfte in allen Bereichen der kulturellen, sozialen und formalen Bildung und der Freizeit. Des Weiteren bedarf es einer strukturellen Verankerung von Angeboten der Medienbildung in all ihren Facetten entlang der Bildungskette und im Freizeitbereich. Damit einher muss eine solide Finanzierung der medienpädagogischen Fachkräfte in Einrichtungen und für Freiberufliche gehen. Weiterqualifizierungen, Fortbildungen und Netzwerkarbeit müssen ihren Platz finden und mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet werden.
Medienpädagogik ist bisher kein flächendeckender, fester Bestandteil in der Ausbildung von Pädagog*innen und Lehrkräften. Das muss sich an den Universitäten und Hochschulen im Land ändern. Nur so können die Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen in allen Bereichen ihres Lebens arbeiten auch fundierte medienpädagogische Konzepte erarbeiten und anwenden.